IV. Von Dianetics zu Scientology

Dianetics wurde ursprünglich als eine eher begrenzte Heilmethode von Hubbard entwickelt. Sie wurde in den 1950er-Jahren weithin bekannt, als in den Vereinigten Staaten Hubbards Buch Dianetik: Der Leitfaden für den menschlichen Verstand publiziert wurde. Das Ziel der Dianetics war es, den Menschen von seinen traumatischen Erlebnissen und den Erinnerungen daran, genannt Engramme, zu befreien, damit er einen Zustand, den Hubbard mit „Clear“ bezeichnet, erreichen kann.

Fast unmittelbar danach erweiterte Dianetics sich zur Scientology, wo Metaphysik und Spiritualität betont werden. Sie basiert auf der Vorstellung, dass der Mensch im Grunde ein geistiges Wesen ist, ein Thetan. Scientology hat sich zur Aufgabe gesetzt, dem Thetan, der der Ignoranz und Materie anheimgefallen ist, sein Bewusstsein über seine wirkliche geistige Natur zurückzugeben.

Keine Religion ist im Moment ihrer Geburt vollständig erschienen. Meistens verstehen Religionen sich erst nach Jahrzehnten oder sogar Jahrhunderten der Entwicklung selbst als eine Religion. Zum Beispiel wuchsen das theologische Selbstverständnis und die kirchliche Organisation des Christentums erst nach mehreren Jahrzehnten zu einer festen Form an. Es wäre nicht fair zu erwarten, dass Scientology sofort ihre endgültige Form gefunden hätte.

V. Göttlichkeit und das Jenseits
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