Der Buddhismus tritt als Hauptbeispiel einer Religion hervor, die die stillschweigende Übereinkunft in Frage stellt, dass eine Religion notwendigerweise monotheistisch ist. Der Buddhismus ist kein monotheistisches Glaubenssystem, und selbst in jenen Zweigen des Buddhismus, die sich Buddha selbst ausdrücklich als Retter vorstellen, zum Beispiel bei den Jodoshu und Jodoshinshu Pure Land Sekten in Japan, schließt diese Vorstellung nicht den Gedanken ein, dass Buddha ein Erschaffungsgott sei. Der Buddhismus im Allgemeinen verleugnet nicht die Existenz und Aktivität einer Vielzahl von Göttern, und während sie in manchen buddhistischen Sekten der Gegenstand von Verehrung und Günstigstimmen sein mögen, wird ihnen keine wesentliche Rolle im Plan der Dinge zugestanden, wie sie in den buddhistischen Lehren dargelegt werden, und sie unterliegen tatsächlich den Gesetzen von Karma und Reinkarnation, genauso wie Menschen. Um den Charakter des Buddhismus zu veranschaulichen, folgt nun ein kurzer Abriss der Lehren des Theravada Buddhismus, dem Buddhismus von Sri Lanka, Burma, Thailand und Kambodscha, welcher von westlichen Wissenschaftlern generell als die älteste Tradition angesehen wird.