XXVIII. Weltbejahung bei neuen Religionen

Weltbejahende Religionen treffen auf Intoleranz, obwohl sie im Großen und Ganzen dazu tendieren, aufgeklärte säkulare Werte zu unterstützen. Ungeachtet ihrer allgemeinen positiven Orientierung zur Welt können sie auch eine Mission haben, soziale Reformen zu fördern, speziell in solchen Lebensbereichen wie zum Beispiel Gesundheitswesen, Bildung und religiöse Freiheit, welche der Schwerpunkt ihrer eigenen charakteristischen Werte sind. Der Kernpunkt des Widerstands, auf den sie treffen, besteht darin, dass diese Art von Religion so dargestellt wird, dass sie in sich selbst ein Mittel für das Erreichen von Nutzen der Art ist, der mit alltäglichem Erfolg, Gesundheit, Kompetenz, Arbeitsleistung, eingesetzter Intelligenz und wahrscheinlich sogar Wohlstand verbunden ist – einer allgemein besseren Lebenserfahrung in der Welt. Für Traditionalisten sind solche Dinge zu mondän, um als angemessene Belange von Religion betrachtet zu werden – daher der Vorwurf, Bewegungen dieser Art seien „überhaupt keine Religionen“. Diese Religionen verwerfen üblicherweise die traditionellen und emotionalen Aspekte des etablierten Christentums. Sie werden charakterisiert durch eine systematischere und rationalere Herangehensweise an das Spirituelle und sehen Kontinuität zwischen spirituellem Wissen und der alltäglichen Verbesserung persönlicher Umstände. Als andersartige Religionen verwenden sie natürlich andere Techniken, mit denen sie spirituelle Energien freisetzen, und erklären ihre Erfolge auf andere Weisen und unter Bezug auf ihre eigenen Doktrinen. Soziologisch und gewiss aus der Perspektive von religiöser Freiheit und Menschenrechten bieten diese Religionen Menschen eine unverkennbare Interpretation von Leben und Geist. Sie beanspruchen im Allgemeinen eine pragmatische Zustimmung, indem sie eine Methode bieten, mit der man höhere spirituelle Zustände erreichen kann, was sich dann in praktischen alltäglichen psychischen und materiellen Vorteilen auswirkt. Einige der frühen Beispiele einer weltbejahenden Religion verwendeten einen christlichen Überblick, mittels dem sie ihre Orientierung vorbrachten – Christian Science und diverse andere Neugeist-Vereinigungen wie Unity und Divine Science sind Beispiele dafür. Religionen jüngeren Datums, die als weltbejahend betrachtet werden können, entstammen nicht der christlichen Tradition. Unter solchen könnte Scientology einbezogen werden, während in anderen Fällen eine weltbejahende Orientierung orientalischen Religionen entstammt, wie im Falle von Soka Gakkai (Nichiren Buddhismus) und der Transzendentalen Meditation der Maharishi.

XXIX. Das Ethos heutiger neuer Religionen
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